Essen. Die gewählten Vertreterinnen und Vertreter der mehr als 21.200 Mitglieder zählenden GENO BANK ESSEN trafen sich am 3. Juni 2019 zur jährlichen Vertreterversammlung. Im Alfried Krupp Saal der Philharmonie ließen sie sich von Vorstand und Aufsichtsrat über den Geschäftsverlauf des zurückliegenden Jahres informieren und fassten die notwendigen Beschlüsse.
„Wir haben auch im vergangenen Jahr wieder ein gutes Ergebnis erzielt und konnten die Zuführung zu den Rücklagen im selben Maß wie im Vorjahr durchführen“, fasst der Vorstandsvorsitzende Heinz-Georg Anschott die positive Entwicklung der GENO BANK zusammen. Für das Jahr 2019 ist der Vorstandsvorsitzende trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase sowie den steigenden Anforderungen der Regulierung und den Auswirkungen der Digitalisierung optimistisch.
Mieterträge aus eigenen Immobilien
Ende 2015 hat die GENO BANK damit begonnen, als rentable Anlagealternative hundert Millionen Euro in Mietimmobilien zu investieren. Seit dem ersten Spatenstich im Sommer 2016 ist bereits rund die Hälfte der zwölf Objekte fertiggestellt und weitestgehend bezogen. Im Herbst 2020 wird das Gesamtprojekt GENO WOHNEN erfolgreich realisiert sein. “Nach Fertigstellung und Vermietung aller Wohnungen erwarten wir, sukzessive bis 2020, Mieterträge von jährlich rund 4,3 Mio. Euro,“ so Heinz-Georg Anschott. Insbesondere im anhaltenden Niedrigzinsumfeld wird so gewährleistet, dass die zu erwartenden niedrigeren Zinsüberschüsse mit den Miet- und Provisionserträgen der Bank kompensiert werden.
Anhaltendes Wachstum im Mittelstands-Kreditgeschäft
Ein Schwerpunkt des Kreditgeschäftes der GENO BANK ist die Finanzierung des Mittelstandes. „Das Kreditgeschäft mit unseren Firmenkunden haben wir entsprechend unserer Geschäftsstrategie auch im Jahr 2018 weiter ausgebaut“, so der Vorstandsvorsitzende.
Hier hat sich die erfreuliche Entwicklung der Vorjahre auch 2018 fortgesetzt. Der Bereich der Firmenkunden (inkl. Immobilienkunden) wies insgesamt einen Zuwachs von 47,8 Mio. Euro oder 15,9 Prozent auf 348,4 Mio. Euro aus; davon entfielen 12,3 Mio. Euro auf den neu hinzugekommenen Verbundpartner VR Smart Finanz. „Mit dem Wachstum im Firmenkundengeschäft sind wir insgesamt sehr zufrieden“, ergänzt Heinz-Georg Anschott.
Da das stark umworbene Geschäft der privaten Baufinanzierung derzeit keinen ausreichenden Ertrag liefert, vermittelt das Kreditinstitut sowohl das Neu- als auch das Prolongationsgeschäft an Hypothekenbanken vornehmlich innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Insgesamt konnte das Gesamtkreditvolumen (bilanziell und außerbilanziell) um 6,4 Prozent gesteigert werden.
Stabiles Anlagevolumen
Die bilanziellen Kundeneinlagen haben sich 2018 deutlich um 37,7 Mio. Euro oder 5,9 Prozent auf 679,0 Mio. Euro erhöht. Dahingegen gingen die außerbilanziellen Kundenanlagen im Berichtszeitraum um 18,2 Mio. Euro oder 3,2 Prozent auf 542,1 Mio. Euro zurück. Haupttreiber war ein Rückgang der Wertpapierbestände um 23,3 Mio. Euro oder 5,1 Prozent auf 431,8 Mio. Euro. Der Großteil in Höhe von 19,8 Mio. Euro war kurswertbedingt, wobei sich hier insbesondere die negative Entwicklung an den Aktienmärkten im vierten Quartal niederschlug. Insgesamt zeigte sich das Anlagevolumen mit einem Anstieg von 1,6 Prozent auf 1.221,1 Mio. Euro relativ stabil.
Geschäftsentwicklung 2018
Der Zinsüberschuss fiel - bereinigt um einen Sondereffekt aus Teilschließungen von Zins- sicherungsgeschäften auf Gesamtbankebene im Vorjahr – leicht um 0,5 Mio. Euro auf 13,1 Mio. Euro. Ein leichter Rückgang des Provisionsüberschusses um 0,2 Mio. Euro auf 8,7 Mio. Euro resultierte insbesondere aus höheren Aufwendungen im Wertpapiergeschäft und geringeren Erträgen aus der Vermittlung von Krediten. Bei den sonstigen Erträgen in Höhe von 1,5 Mio. Euro schlugen neben Auflösungen von Rückstellungen insbesondere um 0,3 Mio. Euro höhere Mieterträge positiv zu Buche, da im Jahresverlauf drei weitere Wohnimmobilien fertiggestellt wurden.
Beim Verwaltungsaufwand war ein Anstieg um 0,3 Mio. Euro auf 19,3 Mio. Euro zu verzeichnen. Hier machten sich bei den Personalaufwendungen insbesondere Tarifsteigerungen und bei den Sachkosten höhere Abschreibungen aufgrund der weiteren fertiggestellten Immobilien bemerkbar. Das Bewertungsergebnis war mit einem Aufwand von 0,7 Mio. Euro geplant; erfreulicherweise konnte sogar ein Ertrag von 0,8 Mio. Euro verbucht werden. Der Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit ging um 1,1 Mio. Euro auf 4,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr zurück. Dies war zu einem Großteil darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr aufgrund von Sonderfaktoren (Hebung von stillen Reserven, Teilschließung von Zinssicherungsgeschäften) ein wesentlich höherer Überschuss ausgewiesen werden konnte.
Stärkung des Eigenkapitals
Das Eigenkapital konnte durch Zuführung zu den Rücklagen und zum Fonds für allgemeine Bankrisiken um insgesamt 2,75 Mio. Euro gestärkt werden. Dies entsprach dem Vorjahresniveau ohne Berücksichtigung der Sonderfaktoren, durch die im Vorjahr dem Fonds für allgemeine Bankrisiken weitere 2,0 Mio. Euro zugeführt werden konnten. Der Jahresüberschuss zuzüglich der Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken belief sich auf 3,2 Mio. Euro und lag damit auf dem Niveau der beiden Vorjahre ohne Berücksichtigung der Sonderfaktoren des Jahres 2017. Mit Eigenmitteln von 92 Mio. Euro und einer Kernkapitalquote von 15,7 Prozent ist die GENO BANK hinsichtlich der Kapitalausstattung komfortabel für zukünftiges Kreditgeschäft aufgestellt. Die Liquiditätslage der Bank ist ebenfalls sehr entspannt, so lag der Liquiditätsüberschuss aus dem Kundengeschäft zum Jahresende bei mehr als 200 Millionen Euro.
Zukunftsfähig auch im Jahr 2019
Den Herausforderungen der Digitalisierung begegnet die genossenschaftliche Bankengruppe mit einer umfangreichen Digitalisierungsoffensive. Ziel ist die IT-gestützte Weiterentwicklung des genossenschaftlichen Omnikanal-Modells, das die diversen Vertriebskanäle technisch stärker miteinander verzahnt. Grundlage dafür, vollumfänglich von den Vorteilen der Digitalisierungsoffensive profitieren zu können, ist das Bankensystem „agree21“, das zukünftig von allen Genossenschaftsbanken genutzt wird – die GENO BANK stellt am 22. Juni dieses Jahres darauf um.
Für das laufende Jahr ist der Vorstandsvorsitzende daher optimistisch: „Unsere Zielsetzung ist klar: zukunftsfähig bleiben. Wir wollen auch in diesem Jahr unsere Ziele erreichen und das Kreditgeschäft weiter ausbauen. Unsere überdurchschnittlich hohe Kapitalausstattung, das Vertrauen unserer Kunden und Mitglieder und das Engagement unserer Mitarbeiter sind die besten Voraussetzungen für nachhaltigen Erfolg.“
Einig zeigten sich die zahlreich erschienenen Mitglieder der Vertreterversammlung, die wie gewohnt unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Brinkmann stand, bei allen anstehenden Beschlüssen: Das galt für den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss samt Lagebericht ebenso wie für die Verwendung des Jahresüberschusses, an dem die Mitglieder mit einer Dividende in Höhe von 2,5 Prozent beteiligt werden. Die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte ohne Gegenstimmen.
Eine Veränderung gibt es bei der Besetzung des Aufsichtsrates: Nach über 32-jähriger Tätigkeit im Gremium konnte Manfred Kuhmichel aus Altersgründen nicht wiedergewählt werden. Für ihn wurde Uwe Gerstenberg neu in den Aufsichtsrat gewählt. Antje Funke-Münstermann und Wolfgang Dapprich wurden einstimmig im Amt bestätigt.
GENO BANK ESSEN mit Geschäftsentwicklung im Jahr 2018 zufrieden
Kreditgeschäft mit Firmenkunden weiter ausgebaut Kapitalausstattung überdurchschnittlich hoch
